Gastbeitrag der Fraktion Freiburg Lebenswert

Fraktionsvorsitzender FL/FF Stadtrat Dipl.-Phys. Dr.-Ing. Wolf-Dieter Winkler • Mai 08, 2019

Haushaltsrede vom 9.4.2019 - "Wer Umweltprobleme nicht ernst nimmt, ist selber eins"

9.4.2019

Haushaltsrede vom Fraktionsvorsitzenden FL/FF - Stadtrat Dipl.-Phys. Dr.-Ing. Wolf-Dieter Winkler

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

meine sehr geehrten Damen und Herren,

Ziel kommunaler Investitionen ist es, die Lebensbedingungen der Stadtbewohner auf dem erreichten Niveau zu halten oder zu verbessern. Aber man sollte bei Investitionsentscheidungen immer auch das globale Wohl im Blick behalten und zu verbessern trachten.

Das, meine Damen und Herren, war die Einleitung meiner Haushaltsrede im Jahr 2017. Inzwischen hat sich die globale Situation aber nicht verbessert, sondern erheblich verschlechtert.

Der WWF-Report 2018 zum Aussterben der Tierarten zeichnet ein erschreckendes Bild. Im Herbst 2018 fordert der Weltklimarat, den CO2-Ausstoß sofort umfassend zu bremsen, ansonsten wäre eine weitreichende Zerstörung unseres Planeten durch den Klimawandel nicht mehr aufzuhalten. Im Sommer 2018 hatte Mitteleuropa die längste nachweisbare Trockenheits- und Dürreperiode, ein eindeutiges Indiz dafür, dass wir bereits mitten im Klimawandel stecken. In Baden-Württemberg hat sich der Flächenverbrauch in den letzten zwei Jahren auf 8 ha pro Tag verdoppelt. Die internationale Energieagentur stellte vor 14 Tagen fest, dass in 2018 der weltweite Energieverbrauch um 2,3 %, der CO2-Ausstoß um 1,7 % zugenommen hat. Vor 10 Tagen die nächste Hiobsbotschaft der Weltwetterorganisation zu Extremwetterereignissen wie dem Zyklon „Idai“ , der vor drei Wochen zu Überschwemmungen im südöstlichen Afrika geführt hat. UN-Generalsekretär Guterres findet klare Worte: „Die in diesem Bericht veröffentlichten Daten geben Anlass zu großer Sorge. Zum Zögern ist keine Zeit mehr“.

Doch welche Schlüsse wurden in Freiburg aus all diesen Berichten und Warnungen gezogen? Keine, zumindest so gut wie keine! Jetzt wollen wir ein paar läppische Millionen mehr aus der Konzessionsabgabe für Umweltprojekte ausgeben. Ein Tropfen auf dem heißen Stein! Entgegen der Aussage in Ihrer Haushaltsrede, Herr Oberbürgermeister, ist Freiburg alles andere als auf einem konsequenten Weg zur Nachhaltigkeit! Im Gegenteil! Als könne das wirtschaftliche Wachstum immer weiter gehen, sollen das ökologische Kleinod Zähringer Höhe, die Weihermatten, die Kleingärten im Stühlinger und die Äcker von Zinklern, 16 Jauchert und Hinter den Gärten bebaut werden. Nicht zu vergessen die drei ökologisch bedeutsamen Flächen im Außenbereich von Ebnet, St. Georgen und Munzingen, die Einfachwohnungen weichen sollen. Weiter soll auf 100 ha kostbarem Ackerland von Dietenbach ein Stadtteil für 15.000 Menschen entstehen.

Gleichzeitig wird im thüringischen Suhl der Stadtteil Suhl-Nord abgerissen, der in den 80er Jahren für ebenfalls 15.000 Einwohner gebaut worden war. Nach gerade mal 30 bis 40 Jahren wieder abgerissen, weil immer mehr Menschen wegziehen und die zurückbleibenden, vor allem alten Menschen, in Depression zurücklassen. Die dortigen Firmen suchen händeringend Arbeitskräfte. Was für ein politischer und ökologischer Irrsinn! Hier in Freiburg werden wichtige landwirtschaftliche CO2-Speicher zerstört, um Platz für noch mehr Menschen zu schaffen, die woanders in Deutschland problemlos Wohnungen und auch Arbeitsplätze finden würden!

Insbesondere der Bau von Dietenbach wird gigantische Mengen an CO2 verursachen, die niemals durch dessen angedachte Klimaneutralität im fertigen Zustand ausgeglichen werden können.

Was das alles mit unserem Haushalt, also mit Geld, zu tun hat? Sehr viel sogar! Das Umweltbundesamt hat die Klimafolgekosten auf 180 € pro Tonne CO2 beziffert. Jeder Freiburger erzeugt durchschnittlich 7,4 t CO2 pro Jahr. Bei 230.000 Einwohnern ergibt dies Kosten von rund 300 Mio. €. 300 Mio. €! Und zwar pro Jahr! Die verursachten Kosten durch die heutige Gleichgültigkeit, das Abwiegeln, die Ignoranz, die falschen Prioritäten zu noch mehr Wohnraum statt zu mehr Klimaschutz werden auch unseren städtischen Haushalt künftig mehr und mehr belasten! Und die Jugend Freiburgs, deren Interessen wir hier wahrnehmen sollten, geht freitags zu Tausenden auf die Straße, um genau gegen diese ihnen aufgebürdeten Kosten zu protestieren. In wenigen Jahren wird die heutige Jugend nicht fragen, wieso habt Ihr mir keine 40 m² Wohnfläche zur Verfügung gestellt, sondern wieso habt Ihr mich in katastrophale Lebensumstände geführt?

Wir in den Industrienationen stehen in der hintersten Reihe der Lemminge vor einem Abgrund und sagen, lasst uns doch noch den einen oder auch zwei, drei Schritte nach vorne gehen, während durch unseren Druck von hinten die ersten Reihen, wie zum Beispiel die Bewohner von Mosambik, schon in den Abgrund stürzen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die globale Situation, aber auch Ihre Flächenversiegelungs-Politik hier in Freiburg macht traurig und hoffnungslos!

Unsere Fraktion hat, wie schon in den letzten Haushalten, versucht, Projekte im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich zu unterstützen, die der Allgemeinheit insgesamt zu Gute kommen und das gesellschaftliche Leben bereichern. Ich will diesmal nicht näher darauf eingehen.

Thema Bauen: Bei der 2. Lesung machte der Baubürgermeister darauf aufmerksam, dass einige Anträge der Fraktionen keinen Sinn machen, weil schlicht und ergreifend Personal fehlt, diese umzusetzen. Und er forderte, dass wir erst einmal die begonnenen Bauprojekte zu Ende bringen sollten, bevor wir neue beginnen. Sehr richtig, Herr Haag! Jedem von uns ist klar, dass die Bugwelle an dringenden Sanierungen, die wir vor uns herschieben, immer größer statt kleiner wird.

Im GuT (Garten und Tiefbauamt) besteht bei Verkehrswegen und Ingenieur-bauwerken ein Sanierungsrückstau von 41 Mio. €. Für sie sind 13,2 Mio. € im Doppelhaushalt vorgesehen. Mit dem vorhandenen Personal können diese wahrscheinlich gar nicht verausgabt werden.

Dasselbe gilt beim GMF (Gebäudemanagement Freiburg). In den Bauunterhalt sollten jährlich mindestens 1,2 % des Wiederbeschaffungswertes des städtischen Gebäudebestandes von rund 1,6 Mrd. € einfließen. Das wären 38 Mio. € für den Doppelhaushalt. Eingeplant sind aber nur 30 Mio. €. Aber auch im Hochbau konnten aufgrund der aufgeheizten konjunkturellen Lage die geplanten Maßnahmen nicht alle umgesetzt werden. Von den letztes Jahr zur Verfügung stehenden 18,2 Mio. € wurden nur 15,4 Mio. € verausgabt.

Es macht also absolut keinen Sinn, den städtischen Bauwerks-Bestand noch weiter aufzublähen, wenn wir nicht mal in der Lage sind, das Vorhandene im Wert zu erhalten, weil zu wenig Geld, zu wenig städtisches Personal und zu wenige lokale Bau- und Handwerksfirmen für die Umsetzung vorhanden sind.

Auf Ausschreibungen werden bereits heute entweder keine oder völlig überteuerte Angebote abgegeben. Die örtlichen Baufirmen beschäftigen meist ausländische Subunternehmer, die, fachlich oft überfordert, im Akkord und für geringen Lohn arbeiten müssen. Im Güterbahnhof Nord macht sich dies bereits massiv durch Pfusch am Bau bemerkbar. Die dortigen Erfahrungen lassen nichts Gutes für den Bau der Häuser in den künftigen, als nachhaltig angepriesenen Baugebieten wie Dietenbach erwarten.

Wir haben momentan einfach viel zu viele Projekte auf der Wunschliste: Augustiner-Museum, Verwaltungszentrum, Staudinger-Schule, SC-Stadion, und natürlich die Reihe der vorhin aufgezählten Baugebiete. Uns graust nicht so sehr vor jedem einzelnen Projekt, sondern dass sie nahezu alle gleichzeitig gemanagt werden sollen. Und diverse Begebenheiten in den letzten Jahren lassen berechtigte Zweifel zu, ob das Baudezernat dem gewachsen ist.

Wir werben daher dringend für ein maßvolles Wachstum, dass die Punkte auf einer Prioritätenliste weitgehend nacheinander statt parallel abgearbeitet werden. Und dass vor allem in den Bestand investiert wird, statt ständig neue Fässer aufzumachen.

Wir sollten auch aufhören irgendwelche Machbarkeitsstudien in Auftrag zu geben, die im Prinzip nur den einen Zweck verfolgen, nämlich die Bürgerschaft zu beruhigen nach dem Motto: Seht her, wir machen doch was! Meine Damen und Herren, das sind relativ teure Beruhigungspillen! Was für einen Sinn macht eine Machbarkeitsstudie für das Lycée Turenne, wenn Sie, liebe Kollegen, nicht bereit sind, dieser Studie Taten, sprich Geld, folgen zu lassen? Oder was macht eine Machbarkeitsstudie zur Wildtalspange oder zum EHC-Stadion für einen Sinn, wenn klar ist, dass wir das Geld für die Umsetzung nicht haben.

Thema Energie: Unsere Fraktion wird, um die Klimafolgekosten zu verringern, alles tun, um die Energiewende zumindest hier in Freiburg voranzubringen. Wir werden auch Anträge anderer Fraktionen mit diesem Ziel unterstützen. In den 24 Jahren von 1992 bis 2016 haben wir den CO2-Ausstoß pro Einwohner um gerade mal 37 % reduziert. Wenn es linear so weiterginge, dann wäre Freiburg erst im Jahr 2080 klimaneutral, also viel zu spät. Nach dem Ifeu-Institut müsste Freiburg jährlich 6 % CO2 einsparen, um seine Klimaziele zu erreichen. Eine schier unlösbare Aufgabe! Dass man sich in Freiburg immer noch gerne für seine Ökobilanz auf die eigenen Schultern klopft, ist also alles andere als gerechtfertigt. Der bundesweite Anteil von regenerativen Energien an der Stromerzeugung liegt bei sehr guten 40 %, in Freiburg bei 7 %, davon nur die Hälfte solar erzeugt! Natürlich haben wir nicht die windhöffigen Windenergie-Standorte wie in Norddeutschland. Aber wir haben eine höhere Sonneneinstrahlung, könnten also weit mehr Photovoltaik-Anlagen realisieren.

Statt graue Energie zu verschleudern durch den von uns kritisierten Abriss preisgünstigen und idyllisch in Grün eingebetteten Wohnraums im Metzgergrün, Drachenweg, Elefantenweg oder in der Quäkerstraße, könnten auch die Stadtbau und die Genossenschaften durch den Bau von Photovoltaikanlagen auf ihren Bestandsgebäuden die Klimaschutzbemühungen der Stadt unterstützen. Zumindest bei den Genossenschaften scheint ja genügend Geld vorhanden zu sein.

Thema Finanzen: Sorgen bereitet uns, dass die baden-württembergischen Kommunen bundesweit fast die Einzigen sind, die ihre Schulden vergrößern. Und Freiburg liegt auch noch in der Spitzengruppe der Schuldner. Mit 70 Mio. € neue Schulden in diesem Doppelhaushalt leben wir massiv über unsere Verhältnisse. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was für ein Heulen und Zähneklappern in Freiburg ausbricht, wenn wegen wirtschaftlichen Abschwungs die Zahlungen aus dem kommunalen Finanzausgleich rückläufig sind. Was passiert wohl, wenn das Regierungspräsidium dann ernsthaft droht, Freiburg unter Zwangsverwaltung zu stellen? Ich erinnere an ähnliche Verhältnisse im Jahr 2006, als panisch der Verkauf der Stadtbau in die Wege geleitet werden sollte. Wird dann die 50%-Quote gekippt zugunsten von 100 % frei finanziertem Wohnungsbau? Bürgermeister Breiter weist zu Recht auf die Kämmerer-Weisheit hin, dass Haushalte in wirtschaftlich guten Jahren ruiniert werden.

Meine Damen und Herren, ich habe es vor zwei Jahren schon gesagt und wiederhole es gern: Wir brauchen nicht mehr Stadtplaner, die auch die letzten Grünflächen noch überbauen wollen, sondern weniger. Was wir brauchen sind Sachbearbeiter, die sich mit dem Klein-Klein des täglichen Baurechts wie Dachgeschossausbau, Dachanhebungen, Zweckentfremdung, Leerstand, Wohnen für Hilfe, Umzugsmanagement, Verlängerung von Sozialbindungen, Milieuschutz, Erhaltungs- und Gestaltungssatzungen, Holzbauförderung usw. befassen. Die Verärgerung in der Stadt ist groß über die schleppende Bearbeitung von privaten Bauanfragen und über den Verlust von stadtbildprägenden Gebäuden, weil sich ihrer niemand annimmt.

Die FWTM mit ihrem Millionendefizit und über 120 Mitarbeitern ist einer der größten Zuschussempfänger der Stadt. Wir müssen endlich evaluieren, ob ihre Aufgaben, Tätigkeiten und Ziele noch zeitgemäß sind und welche Aufgaben entfallen können.

So ist es für uns ein Unding, dass die FWTM für die Freiburger Bauwirtschaft einen gemeinsamen Auftritt auf der Expo Real in München, Europas größter internationaler Immobilienfachmesse, organisiert. Da in Freiburg keine Bauflächen mehr vorhanden sind, müssen wir dort nicht den „Immobilien- und Wirtschaftsstandort Freiburg“ bewerben. Wir müssen auch nicht den lieben Partnern der FWTM, hiesige nur allzu bekannte Bauträger, helfen, ihre teuren Freiburger Wohnungen an die reiche internationale Klientel zu veräußern. Es ist keineswegs unser Ziel, noch mehr Leute nach Freiburg zu holen. Schon gar nicht eine Klientel, die die Mietpreise nach oben drückt.

Wir sind sicher, dass bei der FWTM Personaleinsparungen möglich sind. Ebenso sind wir der Meinung, dass im Baudezernat eine völlig falsche Priorisierung der Aufgaben und damit des Personal vorgenommen wird. Wir werden daher der Drucksache (19/026) zu den Planstellen nicht zustimmen. Dem Haushalt werden wir zwar zustimmen, wegen des völlig falschen Mitteleinsatzes im Baubereich aber nur mit großem Unbehagen.

Zusammenfassend appellieren wir mit Nachdruck an die Verwaltung und den Gemeinderat, sich endlich für eine weitsichtige und verantwortungsbewusste Gestaltung des Lebens in dieser Stadt einzusetzen: Durch den Erhalt bestehender Bausubstanz, durch den Schutz von Grün- und Landwirtschaftsflächen, durch Planung von Bauprojekten unter dem Aspekt wirklicher Nachhaltigkeit und ökologischer Bewahrung. Hierzu ein Slogan der Schüler: „Wer Umweltprobleme nicht ernst nimmt, ist selber eins!“

Gartenleben Freiburg

von Thomas Wacker 02 Mai, 2021
Lesegarten ist seit dem 1. Mai 2021 wieder geöffnet Der Lesegarten ist jeden Tag geöffnet: Montag bis Samstag spätestens 11 Uhr bis 18 Uhr Sonn- und Feiertags 12 Uhr bis 18 Uhr Es können Bücher ausgeliehen werden und der Garten wieder besucht werden. Wegen der Corona - Pandemie darf allerdings nur eine Hausgemeinschaft mit einer anderen den Garten besuchen. Für die Hütte gilt: Nur eine Familie um nach Büchern stöbern. Die Bücherhütte ist frisch gestrichen, der Garten hergerichtet und es blüht schon wunderschön. Wir freuen uns auf viele Besucher*innen, Große und auch Kleine! .
Lesegarten von Gartenleben jetzt Best-Practice-Geberin und Geber bei vereishelden
von Thomas Wacker 19 Juli, 2020
Lesegarten von Gartenleben ist jetzt Best-Practice-Geberin und Geber bei dem Projekt „Junges Engagement & SDGs im Sport“. Es ist auf der Webseite vereinshelden.org zu finden. Dort sind in einem Ideenboard nachhaltige Projekte zusammengestellt. Den Rahmen dafür bilden die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN, die Sustainable Development Goals (SDGs), welche soziale und ökologische Aspekte der Nachhaltigkeit verbinden und verständlich machen sollen. Der Lesegarten ist dort mehreren SDGs zugeordnet. urch den Lesegarten bleibt eine wichtige Grünfläche bzw. ein Biotop erhalten, was für das Mikroklima der Stadt im Zusammenhang des Klimawandels essenziell ist (SDG 13). Die Menschen profitieren unter anderem durch die Möglichkeit zur Naturerfahrung und Umweltbildung, einer Steigerung von Lebensqualität/Attraktivität in der Stadt oder dem gemeinsamen Arbeiten im Garten (SDG 11). Aber auch die Umwelt profitiert, unter anderem durch die Senkung von Co2-Emissionen, Verbesserungen des Mikroklimas und
Master-Kurs Projektstudie
von Thomas Wacker 31 März, 2020
Ein Studienprojekt im Rahmen des Master-Kurses Projektstudie "Akteursbezogene Anpassung an den Klimawandel", vom Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg hat die Kleingartenanlage durch von Laura Gumbert, Sarah Olbrich, Timo Wörner und Lucas Schmidt untersucht.Projekttitel Im Spannungsfeld zwischen Stadtplanung und Klimaanpassung – Wertorientierte Haltungen von Gartennutzer*innen und Anwohner*innen zur Kleingartenanlage Untermetzgergrün in Vergleich mit den Zielsetzungen der Stadt Freiburg im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts im Handlungsfeld ‚Hitze‘
von Rebecca Rubsamen 25 März, 2020
Es ist wieder Frühling und daher Zeit neue Pflänzchen anzusetzen. Bisher sind es „nur“ Zuckerschoten, Tomaten, Rote Beete und Andenbeeren. Aber es ist ja auch erst Ende März und es sind schon 3 verschiedene Sorten von Tomaten. Die Katze Molly bewacht die immer ganz brav während die kleinen Pflanzen auf dem Fensterbrett in der Sonne stehen. Die Zuckerschoten dürfen schon bald raus, aber erst wenn es nachts keinen Frost mehr hat. Die nächsten Pflanzen, die raus dürfen, sind die Rote Beete. Am längsten drin bleiben müssen die Tomaten. Die dürfen nämlich erst ungefähr Mitte Mai raus, nach den Eisheiligen. Wenn die Frost abbekommen würden, würde das dieses Jahr definitiv nichts werden mit der Tomatenernte. Auch die Andenbeeren müssen so lange warten, aber die werden ja auch erst im Herbst reif. Tomaten sind mit den Andenbeeren verwandt, beides sind Nachtschattengewächse.
von Rebecca Rubsamen 25 März, 2020
Samenmischungen werden gerade verschenkt Solche Bilder wie oben kennt man aufgrund der Corona Krise und den daraus resultierenden Hamsterkäufe aus deutschen Supermärkten. Vielleicht auch Supermärkte ohne volle Kartons. Aber solche Bilder wie unten sieht man eher selten, auch wenn dies extrem sinnvoll und nützlich für das Leben der Insekten ist. Jeder, der einen Balkon oder ein Stück Wiese hat, der kann und sollte etwas tun. Es ist besonders toll und hilfreich, wenn auch Supermärkte die Bürger darin unterstützen. Schließlich werden diese Samenmischungen gerade verschenkt. Insekten brauchen verschiedene Blumen und zwar die biologische Vielfalt und nicht die Einheitlichkeit, die man teilweise auf heutigen landwirtschaftlichen Feldern sieht. Daher ist es besonders toll, wenn diese Notwendigkeiten auch in solchen Samenmischungen umsetzt wird.
Lavendel in den Lesegarten 499, Gartenleben Freiburg.
von Monika Rubsamen 25 März, 2020
Mein Umzug als Lavendel in den Lesegarten 499. Nun bin ich aber zu groß geworden und muss umziehen. Zuerst war die Überlegung weiter nach hinten an die Hauswand zu sitzen, aber dann wurde umentschieden. Nun soll ich in den Lesegarten 499 umziehen. Bin gespannt wie das wird dort zu wachsen, ein bißchen mulmig ist mir schon.
von Rebecca Rubsamen 04 Nov., 2019
Bei uns in der ganzen Gartenanlage Lehener Wanner neben dem Neuen Rathaus im Stühlinger stehen Unmengen an Bäume (mehr als 200) und diese sollen für einen neuen Park bzw. Wohnraum verschwinden. Aber selbst Edeka hat verstanden, dass die Bäume für den Klimaschutz extrem wichtig sind. Hier natürlich umso mehr alte Bäume, da diese das CO2 speichern und wieder abgeben, wenn sie gefällt werden. Dies belegen mehrere Studien. Aber auch neue Bäume zu pflanzen, wie es gerade Edeka macht, kann ein Weg, gegen den Klimawandel sein. Damit Edeka einen neuen Baum zu pflanzt, muss man 10 sogenannte Baumpunkte sammeln.
von Thomas Wacker 10 Sept., 2019
Temperaturmessungen im Sommer 2018 zeigen, dass die Kleingartenanlage im Lehener Wanner als Temperatursenke wirkt. Im bebauten Gebiet im Stühlinger in der Lehener Straße, nur 620 m Luftlinie entfernt, ist es im Durchschnitt nachts mehr als 1 Grad wärmer als im Lesegarten. Maximale Werte liegen sogar bei bis zu 6 Grad höher in der Nacht. Im Zusammenhang mit der Klimakatastrophe ist es daher wichtig diese Grünfläche, aber auch alle anderen Grünflächen, in der Stadt zu erhalten. Nur so kann sich die Stadt wenigsten etwas an die Hitzeperioden in der Zukunft anpassen.
von Rebecca Rubsamen 18 Aug., 2019
Dies sollte ein Paradies für Bienen und andere Insekten werden. Medienwirksam wurde auf den freien Flächen beim Neuen Rathaus im Stühlinger Samen ausgebracht.
von Rebecca Rubsamen 30 Juni, 2019
Als ich heute morgen am Frühstückstisch saß und mir Nutella auf mein Brot schmierte fiel mir der Deckel ins Auge. Eigentlich beachte ich den Deckel nicht. Meine Aufmerksamkeit wurde durch die grüne Farbe im weißen Deckel erregt. Ich fragte mich, was es damit auf sich hat und suchte Informationen auf dem Glas. Dort fand ich eine Anleitung was ich mit den Blumensamen machen muss, damit hierbei Blumen entstehen. Irgendwie freute mich diese Informationen. Die Blumensamen befinden sich oben im Deckel und das war auch die grüne Farbe, die mir aufgefallen war.
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